Uni-Ranking Das sind die besten Universitäten der Welt 2023
von Nina Jerzy
2 Min.
Zwei Ländern dominieren das Ranking der besten Universitäten der Welt 2023. Allerdings ist die Welt der Uni-Rankings in Aufruhr – und steht mehr denn je in der Kritik
Die Welt der Universitäts-Rankings ist ebenso lukrativ wie umstritten. Mit einer guten Platzierung auf den Listen lässt sich für traditionsreiche oder auch aufstrebende Hochschulen viel Geld verdienen. Sie bringt automatisch Prestige, das ausländische Studierende anlockt. Der Ruf als Elite-Uni ermöglicht zudem Kooperationen mit Unternehmen oder zieht Superreiche an, die eine neue (nach ihnen benannte) Bibliothek finanzieren.
Allerdings sind die Kriterien, nach denen Magazine oder Organisationen ihre Siegel vergeben, umstritten – allein schon, weil sie sich bei den Daten auch auf die Angaben der jeweiligen Hochschule verlassen. Aber auch Universitäten sind zunehmend unzufrieden mit den Rankings, von denen sie lange Zeit profitiert haben. Ende 2022 kündigte sich ein Aufstand an. Die Yale Law School und mit ihr Dutzende Hochschulen aus den Bereichen Recht und Medizin kündigten die Zusammenarbeit mit den führenden U.S. News Rankings auf.
U.S. News änderte daraufhin 2023 die Art, wie Business Schools bewertet werden. Die britische Zeitschrift „Times Higher Education“ hat bei der 20. Ausgabe ihrer ebenfalls weithin beachteten „World University Rankings“ die Methodik geändert - „verbessert“, wie es heißt. Dies war den Angaben zufolge bislang erst einmal, 2011, geschehen.
Die größte Änderung betraf laut dem Magazin die Gewichtung der Forschung. Ihr Einfluss auf die Endnote wurde von 30 auf 15 Prozent gesenkt. Bislang hatten die Experten in dieser Kategorie nur untersucht, wie oft Forscher einer Hochschule in der Fachliteratur zitiert wurden. Künftig ist dies nur noch einer von drei Faktoren.
Qualität von Hochschulen messen
Mit jeweils fünf Prozent fließen auch diese Aspekte mit ein: Wie stark ist die Forschung insgesamt und wie stark ist die Uni in der absoluten Spitzenforschung vertreten? In der Kategorie „Industrie“ werden die Einnahmen durch Zusammenarbeit mit Unternehmen durch die Anzahl von Patenten ergänzt, um die Qualität einer Hochschule in diesem Bereich zu messen.
Die Endnote basiert auf fünf Kategorien mit nun 18 statt 13 Indikatoren:
- Lehre: 29,5 Prozent (unter anderem Reputation, Verhältnis Lehrende/Studierende, Doktoranden-Anteil)
- Forschungsbedingungen: 29,0 Prozent (Reputation, Einnahmen, Produktivität)
- Forschungsqualität: 30,0 Prozent (u.a. Bedeutung von Zitaten, Einfluss und Stärke der Forschung)
- Internationale Ausrichtung: 7,5 Prozent (ausländische Studierende und Mitarbeiter, internationale Forschung)
- Wirtschaft: 4,0 Prozent (Einnahmen, Patente)
In den „2024 World University Rankings“ wurden den Angaben zufolge 1905 Universitäten in 108 Ländern oder Regionen berücksichtigt. 769 weitere Universitäten wurden gelistet, hatten aber nicht die nötigen Daten für eine Platzierung bereitgestellt. Hochschulen in Russland wurde aufgrund des Angriffskriegs in der Ukraine außen vor gelassen.
Top 10 der besten Universitäten
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10 Yale University
Fünf der Elite-Universitäten in den Top 10 von „Times Higher Education“ sind abgestiegen. Mit der Yale University eröffnet einer dieser Verlierer das Ranking der besten Universitäten weltweit. Die US-Bildungseinrichtung verschlechterte sich vom neunten auf den zehnten Platz. Ein Pluspunkt war das niedrigste Verhältnis von Studierenden zu Lehrkräften (5,2) in den Top 10. Dahinter steckte aber auch eine deutlich niedrigere Zahl von Vollzeit-Studierenden in Yale (13.482 auf 11.924).
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9 University of California, Berkeley
Einen Platz nach unten ging es in dem britischen Uni-Ranking auch für die University of California in Berkeley. Die Westküsten-Kaderschmiede rutschte vom achten auf den neunten Platz. Abzüge gab es unter anderem für das mit Abstand schlechteste Verhältnis von Studierenden zu Lehrkräften. Laut dem Ranking kamen zuletzt 17,9 Studierende auf eine Lehrkraft. Von dieser Quote können deutsche Hochschulen hingegen meist nur träumen. Der Anteil ausländischer Gäste in Berkeley sank laut dem Ranking binnen eines Jahres von 24 auf 22 Prozent. Auch insgesamt war der Trend rückläufig. Die Zahl der Vollzeit-Studierenden verringerte sich um rund 1000 auf 40.921. Berkeley stach mit dem höchsten Frauenanteil in der Belegschaft hervor (52 Prozent).
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8 Imperial College London
Deutlich besser schnitt hingegen das Imperial College London ab. Es profitierte von der Schwäche der beiden US-Konkurrenten und schob sich vom zehnten auf den achten Platz vor. Positiv wirkte sich unter anderem die gestiegene Popularität der Universität und Technischen Hochschule aus. Nach 18.545 Studierenden im 2022 veröffentlichten Ranking zählten die Analysten dieses Mal bereits 20.275 Studierende. 61 Prozent von ihnen stammten weiterhin aus dem Ausland. Das war mit Abstand der höchste Wert in den Top 10.
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7 California Institute of Technology
Das California Institute of Technology setzte den Abwärtstrend der US-Universitäten im Ranking fort. Auch hier ging es einen Platz bergab auf den siebten Rang. Die Zahl der Studierenden blieb mit 2240 zwar nahezu unverändert (dasselbe galt für den mit 37 Prozent geringsten Frauenanteil in der Belegschaft). Fast unverändert blieb auch der Anteil von rund einem Drittel ausländischen Studierenden. Dafür zeigte die Hochschule nach Ansicht der Analysten beispielsweise bei der Qualität der Forschung Schwächen.
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6 Princeton University
THE strafte nicht alle US-Spitzenhochschulen ab. Die Princeton University etwa konnte sich vom siebten auf den sechsten Platz verbessern. Zwar verzeichnete sie mit 7753 Studierenden rund 500 Vollzeit-Besucher weniger als im Vorjahr. Dafür kamen nur noch 7,3 Studierende auf eine Lehrkraft (Vorjahr: 8,0). Zudem wurde auch hier die Stärke der Forschung besser bewertet als in Yale oder am Imperial College London.
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5 University of Cambridge
Die University of Cambridge gehört zu den Verlierern im diesjährigen Ranking der besten Hochschulen der Welt. Die britische Institution fiel vom dritten auf den fünften Platz. Dafür sorgte unter anderem das Verhältnis von Studierenden zu Lehrkräften (11,5). Der Anteil der ausländischen Gäste sank leicht von 39 auf 38 Prozent, gehörte aber weiterhin in der Spitzengruppe zu den höchsten. Dafür konnte die Forschung nach Ansicht der Experten nicht mit der in Princeton auf Platz sechs mithalten.
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4 Harvard University
Abgestraft wurde im Ranking auch die Harvard University. Sie fiel vom zweiten auf den vierten Platz. Damit musste der 1636 gegründete Ivy-League-Vertreter gleich zwei Konkurrenten aus den USA den Vortritt lassen. Zwar gab es für die Qualität der Forschung Spitzennoten. 51 Prozent Frauen in der Belegschaft war der zweithöchste Wert in den Top 10. Sehr schlecht schnitt Harvard nach Ansicht der Experten hingegen beim Bereich „Wirtschaft“ ab. Zudem sank die Zahl der Studierenden von 21.887 auf 20.050. Jeder Vierte kam aus dem Ausland.
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3 Massachusetts Institute of Technology
Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) ist stark in der Gunst der britischen Uni-Analysten gestiegen. Es verbesserte sich vom fünften auf den dritten Platz. Dafür sorgten unter anderem exzellente Noten für die Qualität der Forschung und der Lehre. Die Zahl der Studierenden sank leicht von 11.415 auf 11.085. Der Anteil ausländischer Gäste blieb bei 33 Prozent.
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2 Stanford University
Auch die Unviersity of Stanford konnte im Ranking für 2024 an Harvard vorbeiziehen. Dabei half ein deutlich verbesserter Wert beim Verhältnis von Studierenden zu Lehrkräften (6,4 statt 7.1). Allerdings verbarg sich dahinter auch ein Rückgang bei den Studentenzahlen von 16.164 auf 14.517 (internationale Besucher: 23 Prozent). Dafür musste sich Stanford bei der Qualität der Forschung nur knapp dem MIT geschlagen geben. Das Forschungsbudget belief sich den Angaben zufolge zuletzt auf 1,22 Milliarden US-Dollar. Mehr als 5000 Forschungsprojekte würden von externen Geldgebern finanziert. Stanford kam im Bereich „Wirtschaft“ mit CalTech und dem MIT auf die volle Zahl von 100 Punkten.
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1 University of Oxford
Die University of Oxford wurde von THE zum siebten Mal in Folge zur besten Hochschule der Welt gekürt. Die älteste Universität der Welt überzeugte mit einer minimal gestiegenen Zahl von Vollzeit-Studierenden (21.750) und dem zweithöchsten Anteil an ausländischen Gästen (42 Prozent). Die Bedingungen für die Forschung in Harvard wurden von den Experten mit der vollen Punktzahl bewertet.
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